Bauen im Berliner Umland gewinnt weiter an Attraktivität
Für die Investition in Immobilien ist der Großraum Berlin äußerst interessant. Besonders Pendler profitieren von Preisen, die um bis zu 55 Prozent unter dem Hauptstadtniveau liegen. Der Postbank-Wohnatlas 2020, erarbeitet vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), hat untersucht, wann dieser Preisvorteil durch den Aufwand für das Pendeln aufgezehrt ist und wo Eigenheimbesitzer am meisten profitieren.
Enrico Roth im Gespräch
Herr Roth, Ihr Unternehmen ist breit aufgestellt. Sie entwickeln und vermakeln Immobilien, fungieren als Bauträger und bauen Ein- und Mehrfamilienhäuser auf Grundstücken Ihrer Kunden. Was sagen Sie zu den Ergebnissen der Studie?
ER: Meine Familie hat vor mehr als 20 Jahren begonnen, Häuser zu bauen. 2014 haben wir aus einem Zufall heraus begonnen, Bauland zu entwickeln. Nach fast sieben Jahren in diesem Metier kann ich die Aussagen des Hamburger Instituts tendenziell bestätigen, da es je nach Region doch recht große Unterschiede gibt. Doch nicht nur die günstigeren Preise locken ins Umland. Der Wunsch nach mehr Lebensqualität und individueller Freiheit wächst, die Pandemie hat das beschleunigt. Die Möglichkeit, von zuhause zu arbeiten, treibt die Entwicklung zusätzlich. Wir hatten noch nie so viele Anfragen von Bauinteressierten wie jetzt, vor allem von Familien mit Kindern.
Ein Zufall führte zu Ihrem Engagement in der Grundstücksentwicklung?
ER: Ja tatsächlich, wie so oft im Leben. Seinerzeit wurde uns eine Fläche in Fredersdorf angeboten. Wir haben zugegriffen und dort drei Einfamilienhäuser errichtet. Im Nachhinein betrachte ich das Projekt als erfolgreichen Testlauf für unser Engagement in diesem Bereich. Seitdem haben wir mehr als 15 Projekte realisiert – das größte mit 20 Häusern im Wohnquartier „Mehrower Spitze“ im Ahrensfelder Ortsteil Eiche.
Stichwort Pendler! In einer Modellrechnung des Hamburger Instituts schneiden Teltow, Bernau und Falkensee als Wohnorte für Pendler am besten ab. Hier dauert es zwischen 20 und 30 Jahren, bis der Preisvorteil beim Kauf durch die Kosten für das Pendeln und den veranschlagten Zeitaufwand aufgezehrt sind, zumindest in normalen Zeiten ohne Pandemie und Homeoffice. Schlägt sich das in den Anfragen ihrer Bauinteressierten nieder?
ER: Durchaus. In Teltow und Bernau haben wir schon einiges an Ein- und Zweifamilienhäusern errichtet, auch die Nachfrage nach Grundstücken in diesen Orten hält an. Das trifft auch für Falkensee zu. Derzeit entwickeln wir dort ein Quartier. Geplant sind acht Stadtvillen auf Grundstücken zwischen 602 und 796 Quadratmetern. Die Stadt ist bei Bauwilligen sehr gefragt aufgrund der guten Infrastruktur, der lockeren Bebauung und der wald- und wasserreichen Umgebung.
Wie lange dauert die Vorbereitung für ein solches Projekt?
ER: Das ist unterschiedlich. Für Falkensee gab es einen Vorlauf von anderthalb Jahren, die Entwicklung der „Mehrower Spitze“ nahm zwei Jahre in Anspruch. Das ist nicht unüblich, denn die notwendigen Abläufe dauern ihre Zeit. Damit die Kalkulation stimmt, also die erschlossenen Grundstücke für Bauherren attraktiv und bezahlbar bleiben, müssen vorab unter anderem Bodengutachten erstellt, das Baurecht geklärt, die Kosten für Planung, Bauleitung und Erschließung berücksichtigt werden. Je nach Situation entsteht zusätzlicher Aufwand durch Beräumung, Infrastruktur- oder Naturausgleichsmaßnahmen.
Ein Interview des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ mit dem Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat eine hitzige Debatte um das Einfamilienhaus ausgelöst. Seine Argumente: Der Einfamilienhausbau trage zur Zersiedelung bei und fresse zu viel Fläche. Sogar von einem Verbot, etwa in Hamburg, war schon die Rede. Bereitet Ihnen das Sorgen?
ER: Wissen Sie, hier geht es doch um den Unterschied zwischen Ballungszentren und Umland. Niemand kommt auf die Idee, in der Berliner City Einfamilienhäuser bauen zu wollen. Zudem betrachte ich die Debatte eher realistisch als ideologisch. Nach meiner Einschätzung hat das klassische Einfamilienhaus seine Berechtigung, solange es einen Bedarf dafür gibt.
Auf dieser Fläche in der Gartenstadt Falkensee ist die Errichtung von acht Stadtvillen geplant.
Foto: Roth-Massivhaus
Moderne Stadtvilla von Roth-Massivhaus. Das Unternehmen bietet sieben unterschiedliche Entwürfe, die nach Bauherrenwunsch individualisiert werden können.
Foto: Roth-Massivhaus/Gerhard Zwickert
Bau- GmbH Roth
Geschäftsführer Enrico Roth
Allee der Kosmonauten 32 c
12681 Berlin-Marzahn
Tel.: 030 – 45 53 73 30
E-Mail: info@roth-massivhaus.de
www.roth-massivhaus.de