Exkursion: Shanghai 2019 Recap

Exkursion: Shanghai 2019 Recap

Im letzten Jahr hat der IVD BB eine exklusive Fachexkursion in die Boomtown Shanghai angeboten. Britta Gruttmann hat freundlicherweise Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in einem eindrucksvollen Bericht zusammengefasst. 

Kommendes Jahr bietet der IVD BB übrigens wieder eine exklusive Fachexkursion an, diesmal in die Boomtown Dubai zur Expo 2020. Sind Sie dabei?

 

Persönliche Eindrücke der Fachexkursion Shanghai von Britta Gruttmann

Als ich vor einigen Monaten von meinem Mann aufmerksam gemacht worden bin, dass der IVD zusammen mit einem Spezialreiseveranstalter eine Fachexkursion für eine Woche nach Shanghai anbietet, stand für mich sofort fest, dass ich gern an dieser Reise teilnehmen würde.

Wir haben in den vergangenen Jahren festgestellt, dass die Immobilien-Nachfragen von Chinesen sowohl in Berlin als auch auf Mallorca, wo wir eine Repräsentanz führen, ständig gewachsen sind. und dass wir immer mehr chinesischen Interessenten haben. Da lag es nahe, einmal vor Ort festzustellen, wie sich China entwickelt hat, und da bietet sich natürlich insbesondere Shanghai an – das wirtschaftliche Zentrum Chinas und zur Zeit wohl eine der spannendsten Städte der Welt. Da ich selbst für ein halbes Jahr schon in Hongkong gearbeitet habe, reizte mich persönlich auch der Vergleich zwischen diesen beiden Städten sowie die Möglichkeit, Shanghai insbesondere in Bezug auf den Immobilienbereich kennenzulernen.

 

Erste Eindrücke

Nachdem wir über Helsinki morgens in Shanghai eintrafen, erwartete uns auch schon ein erstes Highlight, nämlich die Fahrt mit dem Transrapid in wenigen Minuten vom Flughafen Pudong ins Stadtzentrum der 25 Mio. Metropole am Jangtse Fluß.

Schon am Nachmittag konnten wir während einer Stadtrundfahrt uns auf der Aussichtsplattform eines Wolkenkratzers in schwindelerregender Höhe einen Überblick über Shanghai verschaffen, einer Stadt, die aus der Höhe unüberschaubar wirkt und von der Skyline her keine Vergleiche mit New York oder Dubai scheuen muss. Es ist eine Stadt zwischen ultramodernen Gebäuden und alten Gebäuden sowie Tempelanlagen, in der die chinesische Kultur bei Teezeremonien zelebriert wird.

 

Exkursion: Shanghai 2019 Recap

 

Unterschiede der Immobilienwirtschaft in China und Deutschland

Am nächsten Tag schon folgte der Besuch bei einem örtlichen, privaten Projektentwickler, der uns eine Wohnanlage zeigen konnte. Diese hatte mehrere hundert Wohnungen, was in Shanghai als normal bezeichnet werden kann. In anschließenden Gesprächen konnten wir uns rege austauschen und so sehr viel über den chinesischen Immobilienmarkt erfahren, der sich schon sehr deutlich vom deutschen Markt unterscheidet. Der größte Unterschied liegt darin, dass in Shanghai kein Volleigentum erworben werden kann, sondern lediglich ein Erbbaurecht über einen Zeitraum von 70 Jahren. Meist wird danach das Gebäude abgerissen und dann doppelt so hoch neu gebaut. So wächst die Stadt in die Höhe, wobei die normalen Wohnhäuser inzwischen schon 30 Stockwerke und mehr haben. Weiterhin ist es üblich, dass ein junger Mann, bevor er heiratet, eine Eigentumswohnung nachweisen muss.  Sämtliche Familienmitglieder sparen und geben Geld, damit der junge Mann dann eine Wohnung kaufen kann. Was die Immobilienpreise anbetrifft, so gibt es in besten Lagen Wohnungen, die deutlich über Berliner Preisen liegen, je weiter die Wohnungen außerhalb des Zentrums liegen, umso preiswerter sind sie dann, dann auch preiswerter als zum Beispiel in Berlin.

 

Wertvolle Gespräche

Einen Tag später konnten wir uns dann vor Ort mit einem Makler treffen. Auch dort hatten wir wieder Gelegenheit, uns fachlich auszutauschen und die berufsspezifischen Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten kennenzulernen. Die Höhe der Provision ist etwas niedriger als in Berlin, Immobilienportale sind eher noch die Ausnahme etc..

In weiteren Gesprächen mit deutschen Auswanderern, die in Shanghai arbeiten, erfuhren wir viel darüber, wie es sich in Shanghai leben lässt, wie die Stadt und das Land funktioniert. Es war schon erstaunlich zu erfahren, mit welcher Geschwindigkeit die Stadt gewachsen ist und noch weiter wachsen wird.

Dieses Thema wurde dann auch ausführlich einen Tag später beim Besuch des Stadtplanungsamtes deutlich. Man kann wirklich jedem empfehlen, hier vorbeizuschauen, da u.a. ein überdimensionales Modell von der Stadt in der aktuellen und der zukünftigen Entwicklung zu bestaunen ist, megainteressant und sehr beeindruckend. Es zeigt die ganze Größe in einer Dimension, die für deutsche Städte und Stadtplaner nur sehr schwer vorstellbar ist. Shanghai wird bis 2030 auf 40 Mio. Einwohner und bis 2050  auf 65 Mio. Einwohner wachsen.

 

Exkursion: Shanghai 2019 Recap

 

Kultur und Eindrücke

Am vorletzten Tag haben wir dann noch einen Abstecher nach Suzhou gemacht. Diese Stadt ist das „Venedig von China“ und eine eher kleine Stadt, in der noch viel von der ursprünglichen chinesischen Kultur zu spüren ist. Klein ist natürlich auch nur relativ, da Suzhou mit Vororten auch schon 6 Mio. Einwohner hat…..

Dann hieß es auch schon wieder Abschied zu nehmen von Shanghai. Mein persönliches Fazit ist, dass Shanghai trotz dieser unglaublichen Größe sehr sauber ist, der Verkehr sehr überschaubar ist, gefühlt 70 % Prozent der Fahrzeuge vor Ort von deutschen Herstellern stammen, eine sehr positive Grundeinstellung der Chinesen vorhanden ist, und ich eine Menge Eindrücke mit nach Hause genommen habe, die ich so nicht erwartet hätte.

 

Exkursion: Shanghai 2019 Recap

 

Fazit

Eine Fachexkursion kann ich nur empfehlen, da nicht nur die Sehenswürdigkeiten der Stadt vermittelt werden, sondern auch branchenspezifische Unterschiede deutlich werden.

Die nächste Fachexkursion ist im übrigen im kommenden Jahr in die Vereinigte Arabische Emirate, merhaba Dubai 2020!

 

Bildquelle: Britta Gruttmann