Projektvermarktung 4.0 - Digital und datengetrieben

Projektvermarktung 4.0 – Digital und datengetrieben

Daten sind das neue Öl, heißt es. Kaum eine Immobilienveranstaltung kommt ohne dieses Credo aus. Doch welche Vorteile bietet der Einsatz von Daten für das Immobiliengeschäft konkret, etwa für die Vermarktung von Neubauimmobilien?

 

Energien richtig nutzen

Jeder Makler kennt die Situation: Das Verkaufsobjekt steht gerade online, schon bricht die Hölle los. Ruckzuck quillt das E-Mail-Postfach über. Zeitgleich klingeln Telefon und Handy. Zig Interessenten melden sich, klicken auf das Exposé.

Dennoch verpufft der kommunikative Großeinsatz, weil qualifizierte Angaben fehlen, um die tatsächliche Käufergruppe einzugrenzen. So bleibt ungewiss, welche Nadel die richtige im Heuhaufen ist. Mit datenbasiertem Online-Marketing wäre sie schnell herausgefiltert. Nur, gewusst wie.

 

Big Data Kompetenzen im Aufbau

Wie die Ergebnisse der 2016 vom Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) in Zusammenarbeit mit Ernst & Young Real Estate veröffentlichten Studie „Einsatz digitaler Technologien in der Immobilienwirtschaft“ zeigen, ist Big Data längst kein Nischenthema mehr: 95 Prozent der 152 befragten Immobilienunternehmen halten strukturierte Daten für wichtig und 84%
denken, dass das systematische Erfassen und Auswerten von Daten in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Immerhin 20 Prozent nutzen bereits Big Data-Lösungen. In fünf Jahren sollen es 49 Prozent sein. Im Hinblick auf mögliche Anwendungsszenarien ist allerdings noch viel Fantasie gefragt, auch was das zielgerichtete Immobilienmarketing betrifft. Hier kann sich die Branche von den Internet-Platzhirschen inspirieren lassen, allen voran von Amazon.

 

Bedürfnisse kennen, bevor der Kunde sie ahnt

Rund 44 Millionen regelmäßige Kunden hat Amazon hierzulande. Für die meisten ist der Online-Händler eine feste Anlaufstelle in ihrem Kaufentscheidungsprozess. Zur Kundenbindung setzt die Plattform Mailings ein, deren Inhalte passgenau auf den jeweiligen Adressaten zugeschnitten sind. Bei jeder Interaktion entstehen Daten, die analysiert, mit anderen Informationen verknüpft, wiederum bewertet und dann für die personalisierte Produktvermarktung eingesetzt werden. So ist Amazon, wie auch andere Onlinegrößen, zum unentbehrlichen Helfer in fast allen Lebenslagen geworden. Weithin bekannt ist die Anekdote vom Vater, der sich bei der US-Supermarktkette Target darüber beschwert, dass seine Teenager-Tochter Gutscheine für Babykleidung zugeschickt bekommt, wobei sich im Nachhinein herausstellte, dass sie tatsächlich schwanger war. Anhand des Verhaltens im Onlineshop hatte die Software nach vordefinierten „Schwangerschaftskriterien“ errechnet, dass die junge Dame Nachwuchs erwartet.

 

Der Immobilienkäufer, das unbekannte Wesen

Für die Immobilienvermarktung sind voraussagende Analysen noch Zukunftsmusik, aber keineswegs Science-Fiction. Denn nur wer seine Kunden wirklich kennt, kann ihnen das Richtige empfehlen. Und das ist angesichts der zunehmenden Vielfalt von Lebensstilen, wachsender Mobilität und sich schnell verändernden Situationen nicht einfach.

Die eine Immobilie für das ganze Leben gibt es so nicht mehr, auch wenn viele von ihr träumen und manche sich den Wunsch vom Eigenheim im Grünen natürlich nach wie vor erfüllen.

Die Bedürfnisse reichen jedoch vom City-Apartment bis zum Service-Wohnen. Was also möchte der Kunde? In welcher Lebenssituation steckt er, wenn er sich für eine bestimmte Neubauimmobilie interessiert? Je qualifizierter hierzu die Informationen sind, umso effektiver und effizienter gelingt die Vermarktung.

 

Tipp: Zum Einstieg genügt eine Projektwebseite inklusive Onlineformular, über das Interessenten freiwillig Fragen beantworten.

 

Zielgerichtet statt mit der Gießkanne

Auf geht’s also zur Datenjagd, wobei man kein Internetgigant sein muss, um aussagekräftige Angaben zu bekommen.

Zum Einstieg genügt eine Projektwebseite inklusive Onlineformular, über das Interessenten freiwillig Fragen beantworten. Neben immobilienbezogenen Präferenzen können auch Angaben zum Mobilitätsverhalten wertvoll sein. Wer wirklich ein Faible für das angebotene Objekt hat, wird bereitwillig Auskunft geben.

Zugleich lassen sich auf diese Weise zeitraubende „Nur-mal-Anfrager“ aussortieren. Existiert bereits ein strukturierter Datenpool, kommen Targeting-Maßnahmen in Betracht, die den streuverlustreduzierten Versand digitaler Werbung an definierte Zielgruppen ermöglichen.

Noch gleicht die Neubau-Immobilienvermarktung häufig einem Schuss ins Blaue. Mit fortschreitender Digitalisierung wird sie datenbasiert werden – und damit treffsicherer.

SmartExposé bietet individuelle und standardisierte Softwarelösungen für die Immobilienbranche.

Mobil-optimierte Webseiten, Apps und Kundenaccounts ermöglichen eine zeitgemäße und datengetriebene Immobilienvermarktung in der digitalen Welt: digital, unabhängig und effizient.

 

Autorin: Dagmar Faltis

 

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